Bei diesem Fisch handelt es sich um den »Lagocephalus sceleratus«, rund 35 cm lang und dürfte seit 2008 aufgrund des Klimawandels aus dem Suezkanal eingewandert sein. Im Prinzip schmeckt der Fisch gut, hat kaum Gräten und ist aufgrund seines reichlichen Vorkommens billig (das heißt, es gibt ihn tatsächlich in manchen Restaurants zu kaufen!!!)
Allerdings kann er einen Menschen töten, warnte jetzt Mehmet Gökoglu von der Mittelmeer-Universität in Antalya.
Wir haben vom 14. – 21.05.2011 einen Segeltörn in der Türkei unternommen. Ausgangspunkt war Göcek. Am dritten Tag ankerten wir westlich der Insel Gemiler Adasi (36°33.44’N 029°02.96’E).
Wir haben dort geangelt und ein paar schöne Fische gefangen, ausgenommen und gebraten. Als ein Crew-Mitglied anmerkte, dass sich die Fische bei Berührung aufblasen (wie die giftigen japanischen Kugelfische) wurden wir hellhörig und fragten einen vorbeikommenden Einheimischen (der uns vorher gehörig über den Tisch gezogen hatte), ob wir das essen sollten. Dieser rümpfte die Nase und verneinte. Anfänglich glaubten wir ihm das »Geschichterl« nicht (wir vermuteten, dass er uns zusätzlich noch ein Abendessen verkaufen will), aber aus Sicherheitsgründen warfen wir dann doch das bereits fertige Essen über Bord. – und nun kommt’s:
Bei diesem Fisch handelt es sich um den »Lagocephalus sceleratus«, rund 35 cm lang und dürfte seit 2008 aufgrund des Klimawandels aus dem Suezkanal eingewandert sein. Im Prinzip schmeckt der Fisch gut, hat kaum Gräten und ist aufgrund seines reichlichen Vorkommens billig (das heißt, es gibt ihn tatsächlich in manchen Restaurants zu kaufen!!!)
Allerdings kann er einen Menschen töten, warnte jetzt Mehmet Gökoglu von der Mittelmeer-Universität in Antalya: In der Brutzeit im Sommer stoße der Fisch zum Schutz der Jungtiere das schnell wirkende Nervengift Tetrodoxin aus. In dieser Zeit dürften die Fische auf keinen Fall verzehrt werden, erklärte Gökoglu. In Israel habe es bereits Todesfälle gegeben, in der Türkei sei beobachtet worden, dass Katzen starben, nachdem sie von dem Fisch gefressen hatten. Die Zubereitung im Kochtopf kann dem Gift nichts anhaben.
Gökoglu hat deshalb das türkische Landwirtschaftsministerium in Ankara eingeschaltet, das entsprechende Warnungen an die türkischen Fischer herausgeben soll. Auch in Griechenland wird vor »Lagocephalus sceleratus« gewarnt. Dort tauchte der Fisch zum ersten Mal vor fünf Jahren auf, die Fischer tauften ihn wegen seiner langen Vorderzähne »Hasenfisch«.
Hier noch ein paar Bilder, wie das »giftige Kerlchen« aussieht.
Die Fische sondern das Gift auch über die Haut ab. Unsere Köchin beklagte sich über »Kribbeln« und rote Finger, nachdem sie die Fische ausgenommen hatte. Allerdings erst, nachdem sie von der Gefahr gehört hatte. Placebo? wir wissen es nicht. Auf alle Fälle diese Fische keinesfalls essen!
cu – Helmut